Warum digitaler Minimalismus für deine spirituelle Entwicklung entscheidend ist

Warum digitaler Minimalismus für deine spirituelle Entwicklung entscheidend ist

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Dieser Blog Artikel ist mir ein echtes Herzensanliegen, weil ich glaube, dass vielen Menschen die Tragweite der Thematik des “ständig Online-sein” noch nicht bewusst ist und welche Auswirkungen es  auf unsere Psyche und unsere spirituelle Entwicklung hat. Wahrscheinlich wird der Beitrag etwas länger, bleib dran und halte bis zum Ende durch ;-)

 

Beim Surfen im Internet war ich relativ früh dabei und fand es toll, so einfach und schnell an wertvolle Informationen und Inspirationen zu kommen und mit Menschen aus aller Welt in Windeseile verbunden zu sein. Eine Email an einen Autor ans andere Ende der Welt zu schicken und innerhalb von 10 Minuten eine Antwort zu erhalten, das ist schon “echt cool”. Nachdem ich meine erste Webseite hatte, waren Email Austausch etc auch beruflich nicht mehr wegzudenken. Später kam für mich Facebook dazu, was anfangs echt gute Energie hatte.

 

Vor ein paar Tagen habe ich endlich mein Facebook Profil gelöscht. Seit ungefähr drei Jahren (oder länger?) hatte ich es nicht mehr genutzt. Das Löschen aller einzelner Postings, Bilder, Freunde, Nachrichten hat mehrere Stunden in Anspruch genommen und ist ohne Zweifel aufwendig. Man könnte fast glauben FB macht es absichtlich schwer…Hinterher fühlte ich mich auf jeden Fall sehr erleichtert.

 

Bereits seit meinen Teenager Zeiten habe ich Fernsehen abgelehnt, es war mir zu manipulativ. Deutlich wahrnehmbar war für mich, wie man gezielt mit zuviel Negativem beeinflusst wird, wie schnell man nur noch vor der Glotze sitzt und konsumiert anstatt sein Leben mit Tiefgang zu füllen und wirklich lebendig zu sein. Vielleicht hat auch meine Omi zu meiner Haltung bezüglich dem Fernsehen beigetragen, hat sie mich doch im reifen Alter von 5 Jahren so kindgerechte Sendungen wie Aktenzeiten XY und Tatort mit ansehen lassen. ;-) Danke Omi, in allem liegt ein Segen, das ist gewiss.

 

Nachdem das Internet immer populärer wurde, wunderte ich mich, dass die Leute überhaupt noch fernsehen, da es doch viel effektiver ist, gezielt in der Fülle des Netzes zu surfen und nur die Infos zu nutzen, die man wirklich möchte. Facebook war in den ersten Jahren echt toll. Da ich viele internationale Kurse besuchte, konnte ich in FB so easy mit den wunderbaren Menschen verbunden bleiben, die ich dort kennenlernte. Ja, wie sagt man so schön, es war eine echt coole Zeit, mit einer Aufbruchsstimmung und einem Verbundenheitsgefühl mit Gleichgesinnten. Irgendwann hielt dann der Kommerz Einzug und die Leichtigkeit des “Miteinander in Freude verbunden zu sein” ging immer mehr verloren. FB fing auch an zu manipulieren, was man auf der Startseite gezeigt bekam und was nicht. Dann wurden die Smartphones immer mehr und beglückten uns mit zahllosen Apps, so dass wir jederzeit und NOCH unkomplizierter als über den Computer, via FB, Instagram, Twitter etc “dabei sein konnten”. Obwohl in immer wieder neuen Enthüllen bekannt wurde, wie unsere Daten von Big Tech Firmen massiv missbraucht werden, änderte das für viele Menschen nichts an ihrem Online Verhalten, “denn sie hätten ja nichts zu verbergen,” und ohne sich das eingestehen zu wollen, war es für viele bereits zur Sucht ausgeartet.

 

Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, dass ich spürte, dass bei FB irgendwas nicht mehr stimmte und auch hier die Manipulation eingekehrt war. Heutzutage ist viel davon bekannt, wie FB ganz gezielt die menschliche Psyche ausnutzt und mit verschiedenen Algorithmen seine Nutzer manipuliert, so dass man möglichst viel Zeit und Aufmerksamkeit in dieses Netzwerk gibt. Und seit WhatsApp DAS Mittel der Wahl geworden ist, um mit Familie und Freunden Kontakt zu halten, nutzen wir jeden kurzen und langen Moment und unterbrechen, was wir gerade tun, um nur schnell mal unser Handy zu checken, ob es etwas Neues gibt.

 

Mit zunehmender Sorge hatte ich meinen eigenen Online Konsum beobachtet und erste Maßnahmen ergriffen: erst FB nicht auf dem Handy, dann es gar nicht mehr genutzt; auf dem Handy nur essentielle Apps, alles Überflüssige löschen; und auch beim Surfen am PC sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Trotzdem verbrachte ich für meinen Geschmack zuviel Zeit online, checkte zu häufig mein Handy auf neue WhatsApp Nachrichten und hüpfte beim Arbeiten am PC schnell mal zum Email Posteingang und zurück… es hatte einen suchtartigen Charakter. Wie komme ich da raus, war meine Frage…..?!

 

Frage im Geist und es wird dir geantwortet: eine liebe Newsletter Empfängerin empfahl mir folgende Bücher:

1.”Digitaler Minimalismus” von Cal Newport,

2.”Digitale Demenz, wie wir unsere Kinder um den Verstand bringen” von Manfred Spitzner und

3.”Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten” von Matt Haig.

Mich hatte sofort das Buch “Digitaler Minimalismus” “angesprungen” (die anderen beiden habe ich nicht gelesen, aber ich gebe es hier weiter, denn vielleicht sprechen sie dich an) und wie soll ich sagen: es hat mir soo sehr die Augen geöffnet!! Das Buch ist wirklich fundiert recherchiert, gut geschrieben und gibt viele Anregungen, wie man selbst für sich die passende Lösung finden kann. Das ist nämlich der Schlüssel: es gibt beim digitalen Minmalismus keine Patentlösung, die für alle passt, sondern man darf sich da wirklich mit sich selbst und seinen Bedürfnissen ganz bewusst auseinandersetzen, um herauszufinden, was man braucht und was funktioniert. Ich möchte dir unbedingt ans Herz legen, das Buch selbst zu lesen, keine Zusammenfassung, kein Video über das Buch oder Interviews mit dem Autor reichen aus, um die Thematik wirklich zu durchdringen und an der Wurzel anzupacken. Das Buch ist kein spirituelles Buch, sondern es hilft dir, deine Psyche zu verstehen und das Suchtmuster zu durchbrechen, UM DANN deine Energie/Aufmerksamkeit wieder frei zu haben für deine spirituelle Entwicklung!

 

Im Folgenden möchte ich nur ein paar Punkte aus dem Buch wiedergeben:

Der Kern, wo die digitale Sucht angreift, ist, dass sie einerseits unsere Aufmerksamkeit bindet und sie andererseits zerstreut so dass wir nicht mehr präsent im Hier und Jetzt sind. Das hat immens viele negative Folgen, die der Autor gut und ausführlich herausarbeitet:

  • Freiheits- und Autonomieverlust
  • Suchtverhalten
  • Manipulierte Gefühle durch die sozialen Medien
  • Verlust von Energie, Freude, Effektivität
  • Ablenkung von Aktivitäten mit hoher Qualität (digitales konsumieren ist wie Fastfood im Vergleich zum realen Erleben)
  • Wir verlieren die Fähigkeit uns zu konzentrieren, weil man online ständig hin und her springt (hierzu empfehle ich auch das Buch von Cal Newport: “Konzentriert arbeiten”; es ist sehr erhellend)
  • Niedere Instinkte werden angestachelt: Konkurrenz, Neid, Nicht gut genug sein, Wut, Vergleichen, etc
  • Man ist sehr manipulierbar darüber “dabei sein zu wollen” und “dazugehören zu dürfen” in den sozialen Medien und der Furcht, ausgeschlossen zu werden
  • Mitunter völliger Verlust von Momenten der Stille im Kopf, OHNE Input von Außen, was man früher ganz oft am Tag erlebt hatte (zB in Warteschlange etc), wo man heute sofort das Handy herausholt, diese Stille Momente sind jedoch essentiell wichtig
  • Starke Zunahme von Depressionen und Ängsten, speziell bei Kindern und Jugendlichen, aber genauso Erwachsenen

 

Die Krux bei der Thematik ist, dass Internet und soziale Medien natürlich auch viele positiven Aspekte haben und unser Leben bereichern, keine Frage. Das darf uns jedoch nicht davon abhalten den digitalen Konsum zu hinterfragen, suchtartiges Verhalten zu ändern und unseren Umgang anzupassen, statt einfach unbewusst weiter 70 mal am Tag das Handy checken.

 

Frage ist also, wie können wir die positiven Aspekte nutzen, ohne abhängig zu werden? Das ist gar nicht so einfach, denn Big Tech Unternehmen haben viel Forschung und Know How investiert, um ihre Dienste so süchtig machend wie möglich zu gestalten, sie arbeiten unter der Prämisse: “Wie können wir soviel Aufmerksamkeit und Zeit wie nur möglich von unseren Nutzern konsumieren?”. Das geschieht mittels ausgetüftelten Logarithmen, die wie bei Glücksspiel Automaten sporadisch Belohungen gewähren und die soziale Anerkennung von anderen manipulieren (zB dadurch wie häufig ein Posting angezeigt wird etc). Mittlerweile kann man auch sehen, dass FB, Twitter und Google ihre Monopolstellung nutzen, um im großen Stil Meinung zu machen und wie sie mittels Zensur bestimmen, “was Wahrheit ist”. Da ist eine immense Machtkonzentration in den Händen einiger weniger, die weltweit die Massen beeinflussen. Achtsames Handeln ist daher entscheidend!

 

Cal Newport beschreibt, dass viele Menschen versuchen, den weichen Ansatz wählen, um die digitale Sucht zu bezwingen: mal das Handy weglegen, es nachts in ein anderes Zimmer legen, eine App löschen etc. Es entspricht meiner persönlichen Erfahrung ebenso wie seiner Recherche, dass dieser weiche Ansatz nicht von echtem, dauerhaftem Erfolg gekrönt ist. Es braucht eine Klarheit über das eigene digitale Konsumverhalten, Wissen über Dopamin und die Suchtmechanismen und dann einen klaren Plan, wie man gemäß seiner Lebenssituation und Bedürfnissen den digitalen Minimalismus umsetzen kann. Zum Einstieg empfiehlt Cal Newport eine 30 Tage Challenge, in der man erst mal wirklich “fastet” und wieder oder neu erlebt, wie sich ein Leben ohne digitalen Dauerkonsum anfühlt. Bereits zuvor sollte man sich gut überlegen, mit welchen wertvollen Tätigkeiten man die freie Zeit nutzen möchte, denn sonst kann der “Entzug” schwer werden und die Chancen zu scheitern sind groß. Und man muß natürlich auch für sich klären, was unverzichtbar ist und kreative Lösungen dafür finden. Dazu gibt es im Buch gute Tipps.

 

Zu Beginn sollte man also zuerst einmal das digitale Konsumverhalten analysieren. Viele Handy haben das schon integriert, dass man nachschauen kann, wie oft man am Tag das Handy entsperrt/checkt und wieviel Zeit man pro Tag mit welcher App verbringt. Durch solch eine Analyse kommen für viele Menschen erstaunliche Tatsachen zum Vorschein, wo man selbst vielleicht das Gefühl hat, “ach, so viel Zeit ist das gar nicht, “, stellt sich heraus, dass man drei oder vier Stunden am Smartphone war!  Am PC sollte es sowas auch geben oder man installiert sich ein Programm, was diese Aufzeichnung übernimmt.

 

Im nächsten Schritt darf man sich bewusst werden und klarmachen, was man wirklich will. Welche online Tätigkeiten tun mir gut/sind förderlich/nötig/unverzichtbar und wieviel Zeit will ich dafür pro Tag/Woche investieren. Wenn das klar ist, wird alles eliminiert, was dem erklärten Ziel nicht dienlich ist und ein Plan und konkrete Regeln erabeitet, wie du dein Ziel umsetzen kannst.

 

Was kann dir helfen:

  • Es gibt Programme, die Webseiten, Programme, Apps oder das Gerät an und für sich zu von dir festgelegten Zeiten blockieren. Die Erfahrung zeigt, dass ein digitaler (Dopamin-) Entzug oft nur mit Hilfe solcher Programme gelingt. Ich bin nicht auf dem neuestem Stand bezüglich solcher Programme, kenne aber FocusMe und Freedom. (Wenn du da einen anderen guten Tipp hast, schreib das gerne in einen Kommentar unten).
  • Lösche an deinem Handy alle Apps der Sozialen Medien, so dass du nicht mehr unterwegs schnell mal scrollen kannst. Soziale Medien nur am Computer checken.
  • Wenn du dein Handy als Wecker, Stoppuhr oder ähnlich benutzt, dann entkopple dein Gerät von diesen Funktionen indem du dir einen einfachen Wecker/Stoppuhr kaufst. Es ist gerad anfangs sehr wichtig, dass Handy möglichst oft außer Sichtweite zu legen, da wir sonst ganz unwillkürlich und reflexhaft danach greifen.
  • Entrümple dein ganzes Digitales Leben
  • Gib dir Zeit, es kann ein Jahr dauern bis die Sucht überwunden ist
  • Sei liebevoll mit dir bei Rückfällen und fange einfach wieder von vorne an
  • Viele weitere Tipps gibts im Buch von Cal Newport!
  • Unterstützend kann auch ein weiteres Buch sein, was super auf den Punkt bringt, wie man alte Gewohnheiten ablegt und neue aufbaut: “Die 1% Methode” von James Clear

 

Zusätzliche allgemeine Tipps:

Wegen der weiter oben erwähnten Machtkonzentration von Big Tech Firmen empfiehlt es sich auf ihre Dienste am Besten ganz zu verzichten und Alternativen zu verwenden: “Startpage” als Suchmaschine statt Google, von Gmail wechseln zu anderen Email Anbietern (zB Protonmail), Ersatz für andere Google Dienste finden, Facebook und Instagram verlassen (oder stark einschränken), Whatsapp Messenger durch Threema oder Signal ersetzen, von Windows und Mac zu Linux wechseln, /e/OS Handy,Volla phone oder Fairphone als Alternativen ohne google etc. Es mag ein wenig mühsam sein, sich von den Großen Anbietern zu entfernen und im Gebrauch nicht so bequem, aber es lohnt sich in die neue Energie von Zusammenarbeit, Kooperation, Freiheit und Frieden zu investieren, statt das alte Feld von Gier, Kontrolle,Macht, Korruption, Unterdrückung etc zu nähren.

 

Jetzt kommen wir endlich dazu, was der digitale Konsum mit deiner Spiritualität zu tun hat. Schön, dass du bis hierher gelesen hast ;-) Tatsächlich greift die digitale Sucht ganz zentral im Herzen unserer Spiritualität an: bei der Lenkung unseres Fokus und beim Vertrauen in unsere Intuition/innere Stimme.

 

Fokus Lenkung: Zu lernen, unseren Fokus bewusst zu lenken, ist das A und O unserer Entwicklung, es ist wirklich die Basis von allem. Ohne Konzentration der Aufmerksamkeit kein Fortschritt. Wir brauchen Konzentration und Aufmerksamkeit bei allen spirituellen Übungen. Es ist immer das Gleiche, egal ob ich mich auf eine geführte Meditation konzentriere, oder eine Stille Meditation, oder ob ich eine Vergebungsübung mache, ein Dankesgebet spreche, meine Chakren reinige, Affirmation spreche, die Gedanken beobachte, mein Energiefeld scanne, ob ich das Positive in einer Situation sehe, ob ich einfach präsent im Jetzt bin … es läuft alles über die gelenkte Aufmerksamkeit und Bewusstheit. Es ist erschreckend, dass die Zerstreutheit des Fokus, ausgelöst durch ständige Unterbrechungen und das Hin und Herswitchen heute schon als ganz normal angesehen werden. Hole dir deine Kraft in dem Bereich unbedingt zurück!

 

Intuition/innere Stimme: wir werden im Internet und speziell in den sozialen Medien ÜBERSCHWEMMT mit Kommentaren, Meinungen, Likes…Jeder hat was zu sagen und so schön dieser Austausch auch sein kann, es ist heutzutage ein  absoluter Overload (Überladung) an Input, Meinungen, Kommentaren von Außen, sowas gab es noch nie in der Geschichte und wir müssen wirklich lernen, damit umzugehen und uns vor allem trauen, wegzuhören, auszuschalten, sich auszuloggen. Wir verlieren, wenn wir da ständig online dabei sind, schnell die Verbindung zu unserer Intuition und lassen uns von all dem beeinflussen, was andere denken, sagen und posten. Ganz schwer wiegt es natürlich, wenn wir mit Hasskommentaren, Kritik und Negativität konfrontiert sind. Aber selbst positive Meinungen anderer können zuviel sein, weil auch sie unsere eigene innere Stimme überlagern. Jeder Mensch befindet sich in einem ureigenen Prozess. Was für einen anderen Menschen das Beste sein kann, braucht noch lange nicht für dich gut sein, es kann sogar kontraproduktiv sein. Deshalb haben wir unsere eigene innere Führung. Sie ist exakt und 100% auf uns abgestimmt und viele von uns haben  einiges an Zeit und Aufmerksamkeit benötigt, um zu lernen, diese Stimme/Führung wahrzunehmen. Lass dir diese wichtige Wahrnehmung nicht von Außen überlagern! Traue dich abzuschalten, dich auszuloggen und dich statt dessen in Ruhe nach Innen zu wenden. Dort findest du alle Antworten! Lass dich gerne durch das Internet und die sozialen Medien inspirieren, aber nutze es weise und sehr dosiert und wisse, dass alles bereits in dir ist, jetzt.

 

Wie immer wünsche ich dir viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung ;-)



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